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Drahtspinne
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Ich wollte unbedingt eine Drahtspinne für den Reisedobson versuchen um die Spikes bei der Betrachtung heller Objekte auf ein Minimum zu reduzieren. Ich habe viel darüber auf der internationalen ATM Liste gelesen, hier in der deutschen Szene beginnen sie sich erst langsam zu etablieren. Eine Drahtspinne hat zum einen ein sehr dünnes Profil, selbst wenn die Drähte nicht perfekt übereinander liegen ist der Gesamtquerschnitt maximal das Doppelte des Drahtdurchmessers.
Was vielleicht noch wichtiger ist: eine Drahtspinne hat so gut wie keine Wärmekapazität. Daher bildet sich keine Luft-Grenzschicht an den Spinnenarmen von unterschiedlicher Temperatur aus, die die Wellenfront zusätzlich bricht und dazu führt, daß die Spinne optisch "breiter" wird.
Ich habe mich dann für ein modifiziertes Clive Milne Design
entschieden.
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Der Fangspiegelhalter ist aus 3 mm Aluminiumblech gefertigt.
Zusätzlich habe ich eine Fangspiegelheizung aus Konstantandraht (166 Ohm, 9V, 0.5 Watt) angebracht. Der Draht wurde auf Teppichklebeband flächig in Serpentinen aufgezogen und mit Moosgummi isoliert. An die Drahtenden habe ich dann einfach einen Anschluß für eine 9V Blockbatterie angelötet. Wenn der Fangspiegel beschlägt, schließe ich einfach die Batterie an und befestige sie mit einem Haargummi meiner Frau. Bisher hab ich das ein paar mal benötigt und die Leistung reicht aus, um den Spiegel in ca. 5 Minuten beschlagfrei zu bekommen und zuverlässig frei zu halten. Meist dauert mir das zu lang und ich verwende die Stathis Methode (mit Handwärme vom Rand) um ihn taufrei zu bekommen.
Der Spiegel ist mit drei Silikonblobs auf dem Aluhalter befestigt.
Die Rändelschrauben zum Kollimieren sind orthogonal angeordnet. Damit erreicht man eine unabhängige Zweiachsen-Justage wobei nur zwei Schrauben zum Einjustieren benutzt werden müssen.
Der verwendete Draht ist zur Zeit aus 0,2 mm Federstahl und wird bis zu einem klaren hellen Ton gespannt (Tonhöhe muß ich mal feststellen, wer von euch hat das absolute Gehör?). Das ist für den Hausgebrauch ausreichend reißfest, beim 2005er ITV habe ich allerdings die Nachteile einer Drahtspinne kennengelernt.
Als ich dort die Rohfassung des Dobsons aufbauen wollte, ist mir der Tubus umgekippt und beim Versuch den Fall aufzuhalten hab ich in die Spinne gegriffen mit dem Ergebnis, daß der Draht gerissen ist. Obwohl ich hoffe diesen eigenen Fehler in Zukunft zu vermeiden, sieht man doch das 0,2 mm etwas auf der dünnen Seite liegen. Ich habe mir seither 0,5 mm Federstahldraht beschafft, den werde ich aber erst aufziehen wenn der 0,2er nochmal gerissen ist.
Zur Befestigung am oberen Ring verwende ich Fahradspeichen, die abgelängt und zu einem Haken gebogen wurden. Diese kann man in enstsprechende Löcher am Ring einfädeln (eines durchgehend, das andere als Sackloch) und über die Originalmuttern spannen. Hierfür hätte ich gerne Rändelmuttern, hab ich aber bisher in der richtigen Größe noch nicht gefunden. Über diese Aufhängung kann man den Spiegel sehr genau in der Ringebene positionieren, inclusive den Offset einstellen.
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